Theolympia 2022/23

3. Olympiade im Katholischen Religionsunterricht

DENN AUF HOFFNUNG HIN SIND WIR GERETTET. Röm 8,24

Das Generalthema von THEOLYMPIA nimmt im Schuljahr 2022/23 eines der zentralsten Themen des Christentums in den Fokus – Hoffnung. Dabei ist Hoffnung kein billiges Trostpflaster, wie manchmal kritisiert wird, sondern eine Haltung, die in der österlichen Auferstehungsfreude wurzelt, die das gegenwärtige Leben prägt und zu Veränderung und mutigem Handeln inspiriert. Über Schmerz und Leid, sogar über allen Tod hinaus verspricht das Evangelium eine gute, heilvolle Zukunft. Für viele hat die christliche Hoffnung daher eine sehr politische Dimension. Worin aber besteht die lebensverändernde und weltbewegende Kraft der Hoffnung?

Aus den folgenden Zitaten ist eines als Impuls für den Essay zu wählen:

1. Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft, den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt. […] Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere tZukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht. (Dietrich Bonhoeffer)

2. Es ruft uns das Evangelium auf, ja es verlangt gerade dazu von uns, »Nächste« der Geringsten und Verlassenen zu sein. Ihnen eine konkrete Hoffnung zu geben. Nicht nur zu sagen: »Nur Mut, habt Geduld…!« Die christliche Hoffnung ist kämpferisch, mit der Beharrlichkeit dessen, der auf ein sicheres Ziel zugeht. (Papst Franziskus)

3. Ich setzte meinen Fuß in die Luft und sie trug. (Hilde Domin)

4. Die zerstörerischen Tendenzen nehmen meines Erachtens heute deshalb so zu, weil die Langeweile wächst, weil die Sinnlosigkeit des Lebens wächst, weil die Menschen ängstlicher werden, weil sie keinen Glauben an die Zukunft und keine Hoffnung haben. (Erich Fromm)

Hinführende Fragen für den Essay könnten sein:

  • Welche Aktualität besitzt das Thema Hoffnung gerade heute?
  • Worin besteht die kämpferische, politische Dimension christlich inspirierter Hoffnung und wie äußert sie sich?
  • Wie kann das Vertrauen auf einen unfassbaren (Hoffnungs-)Grund tragende Stütze in
    der Lebensgestaltung sein?
  • Welche Träume und Hoffnungsbilder geben dir Mut, an eine bessere Zukunft zu glauben und an ihr mitzuwirken?

Hinführende Fragen für das Fotografieren könnten sein:

  • Wie lässt sich christlich motivierte Hoffnung ins Bild setzen, ohne klischeehaft zu sein und die immer gleichen Symbole und Bilder hierfür zu verwenden?
  • Wo lassen sich aktive Hoffnungsbilder entdecken, in denen Menschen mit ihren Taten die Welt für Gott offenhalten und sich für andere engagieren?
  • Welche Motive der Hoffnung(slosigkeit) rütteln besonders auf und provozieren durch ihre Widersprüchlichkeit?
  • Welche Bilder der Hoffnung könnten Mut machen und die Menschen motivieren, sich kämpferisch für die Zukunft und eine gerechte Gesellschaft einzusetzen?

Wie ein gutes Foto entsteht

Entscheidung und Begründung der Fotojury 2022

TEILNAHME

Zur Teilnahme eingeladen sind Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klasse aller höheren Schulen (9. bis 13. Schulstufe), die den katholischen Religionsunterricht besuchen und ein besonderes Interesse an der literarischen oder künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftsbezogenen theologischen Fragestellungen haben.

FORMALIA

ESSAY: Erbeten wird ein Essay in einer Länge von mindestens 4.000 und maximal 12.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) in folgender Formatierung: Times New Roman, 1,5 Zeilenabstand, übliche Zeilenränder, keine Fuß- oder Kopfzeilen im PDF-Format. Auf der Homepage ist eine Formatvorlage hinterlegt, die verwendet werden soll.

Vorgegeben werden ein Jahresthema sowie vier Zitate, die bestimmte Aspekte des Generalthemas ansprechen und als Impuls für den Essay dienen sollen. Es soll eines der Zitate gewählt werden, auf das im Essay Bezug genommen wird. Zusätzlich zu einem aussagekräftigen Titel soll das ausgewählte Zitat am Beginn des Essays wiedergegeben werden. Der Essay selbst darf keinen Hinweis auf den Verfasser oder die Verfasserin enthalten. Autorenteams sind nicht zugelassen.

FOTOGRAFIE: Erbeten wird maximal 1 Foto im JPEG-Format, das mit einem anregenden Titel versehen und auf der Homepage hochgeladen werden muss. Vorgegeben werden ein Jahresthema sowie vier Zitate, die bestimmte Aspekte des Generalthemas ansprechen und als Impuls für das Foto dienen sollen. Die Dateigröße soll bei der digitalen Einreichung mindestens 3MB betragen. Gewinnerinnen und Gewinner werden angeschrieben und um eine höhere Auflösung für einen professionellen Druck gebeten. Der Dateiname darf keine Rückschlüsse auf den Fotografen oder die Fotografin zulassen.

ABLAUF

ESSAY: Der Essay kann zu Hause oder in der Schule verfasst werden. Religionslehrerinnen und Religionslehrer können hinführende Hilfestellung bezüglich Thema und Textsorte geben, werden aber gebeten, schon aufgrund des Gleichbehandlungsprinzips nicht inhaltlich oder grammatikalisch in den Essay einzugreifen.

Beiträge können ab 5. Februar und bis spätestens 19. Februar 2023 im PDF Format auf theolympia.at hochgeladen werden. Die entsprechenden Formulare sind ab dem 5. Februar online!

Die Begutachtung der Essays erfolgt in einer ersten Runde durch eine Fachjury auf diözesaner Ebene. Die besten Beiträge aus den Diözesen nehmen an der Finalrunde von Theolympia teil. Bis zum 27. April 2023 erfolgt die Bekanntgabe und Verständigung der Preisträgerinnen und Preisträger, die durch eine Bundesjury ermittelt werden.

Ende Mai werden die Preisträgerinnen und Preisträger im Rahmen einer Festveranstaltung im Erzbischöflichen Palais der Erzdiözese Wien ausgezeichnet. Ein konkreter Termin wird noch bekanntgegeben. Die Fahrtkosten der Preisträgerinnen und Preisträger werden erstattet.

FOTOGRAFIE: Fotografien müssen selbstständig angefertigt werden. Hinführende Hilfestellungen können durch Religionslehrerinnen und Religionslehrer und fachkundige Lehrerinnen und Lehrer der Schule in Anspruch genommen werden

Fotografien können ab 5. Februar und bis spätestens 19. Februar 2023 auf theolympia.at hochgeladen werden. Die entsprechenden Formulare sind ab dem 5. Februar online!

Die Begutachtung der Fotografien erfolgt zunächst durch eine Fachjury von Theolympia. Bis zum 27. April 2023 werden die Preisträgerinnen und Preisträger des Fotowettbewerbs bekannt gegeben und verständigt. Ende Mai werden die Preisträger im Rahmen einer Festveranstaltung im Erzbischöflichen Palais der Erzdiözese Wien ausgezeichnet. Ein konkreter Termin wird noch bekanntgegeben.

BEWERTUNG

ESSAY: Eingereichte Essays werden von einer Fachjury aus Wissenschaft, Bildung und Journalistik begutachtet. Die Beiträge liegen der Jury anonymisiert vor und werden nach dem 4-Augen Prinzip gesichtet. Alter und Schulstufe des Autors oder der Autorin werden
von der Jury berücksichtigt. Bewertet und gewichtet werden:

  • Themenbezug
  • Originalität
  • Kohärenz
  • Argumentative Überzeugungskraft
  • Reflexives Verständnis und Durchdringung des Themas

FOTOGRAFIE: Eingereichte Fotografien werden von einer Fachjury aus Wissenschaft, Kunst und Journalistik begutachtet. Die Fotografien liegen der Jury anonymisiert vor und werden nach dem 4-Augen-Prinzip gesichtet. Bewertet und gewichtet werden:

  • Fotografisches Schauen und Sehen
  • Bezug zum und Erfassung des Themas
  • Originalität der Motivwahl (Sujet)
  • Bildkomposition (Kontrast und Tonwerte, Linien, Formen, Muster, Balance, Rhythmus, Struktur, Beziehungen, Bildausschnitt, Licht, Farbe)
  • Bildsprache und fotografischer Ausdruck

PREISE

Prämiert werden die ersten drei Plätze im Wettbewerb. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten Geldpreise und Büchergutscheine:

1. Preis: 350 Euro + Büchergutschein
2. Preis: 200 Euro + Büchergutschein
3. Preis: Büchergutschein

Die prämierten Beiträge sollen veröffentlicht werden.

HINWEISE ZUM VERFASSEN EINES ESSAYS

Der Essay ist formal eine sehr freie Textsorte. Er bietet eine überzeugende argumentative Auseinandersetzung mit einem Thema, bedient sich dabei aber im Unterschied zum reinen Sachtext auch journalistischer Stilmittel. Er kennt keine direkte Anrede des Lesers/ der Leserin, kann aber auch subjektiv sein, polemische Elemente enthalten und seine Position durch Beispiele veranschaulichen. Zentrales Anliegen des Essays ist weniger die Wissensvermittlung als die Überzeugung des Lesers/ der Leserin durch eine klare, originell dargelegte These.

APHORISTISCHE HINWEISE ZUM FOTOGRAFIEREN

„Persönlich denke ich nicht an die Photographie, was mich beschäftigt, ist das Leben.“
“Die einzige Kunst liegt in der Menschlichkeit des eigenen Denkens, dem eigenen Blick und dem Zufall…“
„Die meisten Bilder gehen über das eigene Verständnis im Moment der Aufnahme hinaus…“
„Das Sujet erhält nur Gewicht und das Photo Kraft, wenn man sich selbst vergessen kann. Nur durch diese Haltung kann man etwas Sensibles berühren.“
„Photographie ist ein unmittelbarer Vorgang der Sinne und des Geistes, die ins Visuelle übertragene Welt, gleichzeitig Suche und fortwährende Befragung. Im selben Augenblick einen Sachverhalt erkennen und die visuell wahrgenommenen Formen, die diesen Sachverhalt ausdrücken und darstellen, streng organisieren, das ist Photographie.“
„Die Photographie ist für mich der spontane Impuls in der fortwährenden Aufmerksamkeit des Auges, das den Augenblick und seine Ewigkeit erfasst.“

Zitate aus:
Henri Cartier-Bresson. Der Schnappschuss und sein Meister, München 2008
Henri Cartier-Bresson. Man redet immer zu viel. Gespräche über das Leben, die Kunst und die Photographie 1951-1998, München 2020